Bar Dreiundzwanzig mit legendärem Bartender Franky Le Shaker

Bar Dreiundzwanzig mit legendärem Bartender Franky Le Shaker

Bar Dreiundzwanzig im Hotel Stadt Breisach, Münsterbergstraße 23, 79206 Breisach am Rhein

Die Cocktail-Legende von Nebenan

Presse und Medien betonen immer wieder Franky’s prominente Gäste. Er selbst zeigt sich von der Glitzerwelt weniger beeindruckt. Was ihm stattdessen wichtig ist – wir sprachen mit dem Cocktail-Meister in seiner neuen Bar.

Der Barkeeper

Cocktail-König Frank Hassenzahl kennt man besser unter seinem Spitznamen Franky Le Shaker – nach seiner ehemaligen Bar „Franky’s Le Shaker“ in Freiburg. Ursprünglich kommt der Barkeeper aus Weimar, doch noch vor der Wende floh er aus der damaligen DDR. „Ich bin quasi ein Flüchtling,“ sagt er im Gespräch. Durch Freunde, die in Breisach lebten, verschlug es ihn nach Südbaden.

Seit 47 Jahren mixt der gelernte Restaurantfachmann und Bartender schon seine legendären Cocktails, führte zahlreiche eigene Bars in Freiburg, Berlin, Weimar, am Titisee, hielt Seminare und bildete Lehrlinge aus. Dabei ist es ihm wichtig, sich selbst kontinuierlich weiterzubilden. „Ich habe mich immer geschult und tue das auch heute noch,“ erklärt er. Ihm sei es vor allem wichtig, sich über internationale Neuigkeiten in der Cocktail-Welt zu informieren.

Franky in Action: Am Tresen der Bar Dreiundzwanzig mixt er seine legendären Cocktails

Franky Le Shaker wurde in die Welt der Gastronomie hineingeboren: Schon seine Mutter hatte 40 Jahre lang eine Gaststätte mit seinem Onkel zusammen. „Es faszinierte mich, wie meine Mutter etwas genommen hat und daraus was gemacht hat und das immer wieder herstellen konnte und es hat immer gleich geschmeckt. Es war für mich schon immer was Besonderes, Gastronomie zu machen.“

„Mir ist es egal, wer vor mir sitzt“

Presse und Medien stürzen sich gerne auf die Berühmtheiten, die Franky im Laufe seiner bewegten Karriere bewirten durfte: Sylvester Stallone, weitere Filmstars bei den Fimfestspielen in Cannes, berühmte Politiker und Prominente aus der Wirtschaft, deren Namen Franky aus Diskretion nicht nennen möchte. Und er selbst ist auch viel weniger beeindruckt. „Für mich war es schon immer egal, wer vor mir sitzt. Ich behandle jeden Gast gleich. Ich sehe den Menschen und nicht, was er hat oder macht. Jeder bezahlt mich mit dem gleichen Geld und jeder hat den gleichen Anspruch.“

Die Bar

Die Bar Dreiundzwanzig befindet sich im unterem Geschoss des Hotels Stadt Breisach auf dem Münterberg und wird von Franky geleitet. Seine Philosophie: „Der Gast kommt als Fremder und geht als Freund.“ Der Kontakt zu den Menschen war schon immer das, was ihn an seinem Beruf am meisten begeisterte. Zu vielen seinen Gästen pflegt er einen persönlichen Umgang und kennt deren Alltagsgeschichten, wann die Kinder eingeschult werden oder welches der Kinder sich wieder mal das Bein gebrochen hat.

Polstersofas und gedämmtes Licht sorgen für das Wohnzimmer-Feeling

Bei der Einrichtung setzt das Hotel auf den klassischen Style und eine gemütliche Ambiente. In den Herbst- und Wintermonaten spielt hier auch ein Pianist.

Die Philosophie

„Man mixt immer nur auf einer Basis: Rum, Gin oder Whiskey. Diese Grundspirituosen mischt man nicht miteinander“, erklärt Franky und gibt mir einen Crash-Kurs in Sachen Cocktail-Mixen. „Der Long Island Ice Tea wird bei mir daher nicht serviert, denn er ist fachlich falsch.“ Weniger sei mehr. Cocktails seien nicht unbedingt besser, nur weil sie mehr Zutaten haben, merkt er an.

Als „Königskategorie des Mixens“ bezeichnte er Pre-Dinner-Cocktails, also die Drinks, die man vor dem Essen trinkt, wie etwa der Martini oder der Manhattan. Die Pendants dazu nennt man After-Dinners. Dazu gehören der White Russian, der Black Russian und der Alexander Cocktail.

Während unseres Gesprächs merke ich schnell: Das ist defintiv jemand, der seinen Beruf und seine Leidenschaft für Cocktails lebt und weiß, wovon er spricht! Franky Le Shaker hat seinen Titel als Cocktail-Legende Südbadens wahrlich verdient.

Written by ssobotta - 27. Februar 2023 - 1838 Views