Alternativer Wolf- und Bärenpark Schwarzwald
Rippoldsauer Str. 36/1, 77776 Bad Rippoldsau-Schapbach
Wildnis in Baden
Arian ist 6 Jahre alt. Als Baby wurden er und sein Bruder, Arthos, am Strand von Albanien an Ketten geführt. Bei unerträglicher Hitze mussten die beiden gaffenden Touristen für Selfies zur Verfügung stehen. Heute leben die Brüder im Schwarzwald, wo sie endlich das sein dürfen, was sie wirklich sind: Bären.
Ihre Geschichte ist kein Einzelschicksal. Im Alternativen Wolf- und Bärenpark leben Wildtiere mit einer gebeuteten Vergangenheit, aber einem Happy End.
Der Alternative Wolf- und Bärenpark im Schwarzwald betont, dass er kein Zoo und kein Tierpark ist, sondern eine Freianlage für Wölfe, Bären und Luchse. Die Tiere, die hier herkommen, haben alle eine traumatische Geschichte hinter sich.
Wie die „Selfie-Bären“ Arian und Arthos wurden auch die anderen Tiere zu unterschiedlichen Zwecken missbraucht und unter den unwürdigsten Bedingungen gehalten:
Bär Agonis wurde auf der Terrasse eines Restaurants angekettet und zur Schau gestellt, Bärin Franca wurde von Schaustellern in einem dunklen Verlies eingesperrt, Bärendame Daria wurde nach der Schließung eines Zoos einfach ohne Futter und Wasser zurückgelassen.
Viele von ihnen tragen heute noch seelische Wunden davon und zeigen schwere Verhaltensauffälligkeiten. Agonis nuckelt an seine Tatzen, bis diese sich schlimm entzündet haben und Wölfin Gaia lief anfangs ständig im Kreis.
Ein Schritt zurück zur Natur
Die große Naturanlage bietet ihnen die Möglichkeit, sich langsam zu erholen. Hier dürfen sie Tier sein und erleben das erste Mal eine artgerechte Haltung, wo sie ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben dürfen. So gibt es hier z.B. keine zeitlich festgelegte Fütterung. Stattdessen wird das Futter in der Freianlage verteilt und die Tiere sollen, ähnlich wie in der freien Natur, ihr Futter selbst suchen. Im Sommer klettern die Bären auf Bäumen oder plantschen ausgelassen in den Wasseranlagen und für die Wölfe gibt es ausreichend Rückzugsräume.
Auswildern kann man die Tiere jedoch nicht mehr, dafür sind sie zu sehr an Menschen gewohnt. Zudem würden sie aufgrund ihrer mangelnden Erfahrungen nicht in der Wildnis überleben. Aber der Park bringt sie zumindest einen Schritt zurück zur Natur.
Fotos: Stiftung für Bären
Der Park braucht unsere Hilfe
Leider erhält der Park keinerlei staatliche Zuschüsse und ist auf Patenschaften, Geld- und Futterspenden angewiesen. Diese kann man steuerlich absetzen.
Von großer Bedeutung ist ebenso das ehrenamtliche Engagement – und dieses ist riesig!
700 Ehrenamtliche haben in 150 Tagen den Park damals aufgebaut. Die Helfer kommen aus ganz Deutschland.
Zu ihnen gehören auch Simone und Alexander. Die beiden reisen zwei Mal im Jahr extra aus München an, um mit anzupacken! Sie sind schon seit zweieinhalb Jahren dabei und sind eher durch Zufall auf den Park gekommen. „Wir sind wie eine große Familie!“, erzählt mir die sympathische Münchnerin über die Zusammenarbeit mit anderen Ehrenamtlichen.
Den Park gibt es bereits seit 12 Jahren. Er gehört zu der Stiftung Bären. Im thüringischen Worbis steht der Schwesterpark, den es sogar schon seit mehr als 25 Jahren gibt.
Regelmäßig finden hier Veranstaltungen statt, um über Wölfe, Bären und Luchse aufzuklären und den Menschen ihre Ängste zu nehmen.
Hilfe, die ankommt
Bei unserem letzten Parkbesuch sind die kleinen Bärenbrüder Arian und Arthos gar nicht mehr so klein. Ausgelassen necken sie sich und tollen durch die Grünanlage, fast sieht es aus wie ein Tanz. Fasziniert beobachten Besucher das Schauspiel. Bei solchen Bildern geht einem das Herz auf und man hat die Gewissheit: das Geld und die Arbeit kommen hier definitiv an der richtigen Stelle an!
Möchtest auch du mit einer Patenschaft helfen oder tatkräftig mitanpacken? Auf der Internetseite des Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald findest du alle Infos.
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Hast du noch Fragen zu der Arbeit der Tierschützer oder möchtest du ihnen einfach deine Wertschätzung und Zustimmung zeigen? Hinterlasse gerne einen Kommentar!